Das Verstehen um das Vergessen!? – Ein Abend im Zeichen der Demenz

Franz Weiß, Leiter der Altersabteilung der Gemeindefeuerwehr Herbertingen, hatte am 30. Oktober die Mitglieder der Altersabteilung und der Einsatzabteilungen zu einem Vortragsabend zum Thema Demenz eingeladen. Als Referent konnte er Michael Wissussek aus Bad Buchau gewinnen.

Michael Wissussek engagiert sich bereits seit über 20 Jahren für an Demenz erkrankte Menschen. Der Sozialmanager und Einrichtungsleiter entwickelte u.a. im Zuge seines Engagements bereits 2004 für die Seniorengenossenschaft Riedlingen e.V. ein Konzept der spezifischen Tagespflege und häuslichen Versorgung für an Demenz erkrankte Menschen.

 

Michael Wissussek (6. v.li.) und Franz Weiß (4. v.li.) konnten leider nur wenige Teilnehmer zu diesem interessanten Vortragsabend begrüßen.

 

Zu Beginn des Vortrages machte er deutlich, dass von den etwa 1,76 Millionen der an Demenz erkrankten Menschen in Deutschland nur etwas 2,5 % einen Pflegefall darstellen. Oft fehle es auch nur an Folsäure und Vitamin B12, um das Erinnerungsvermögen und damit die Situation von Betroffenen zu verbessern. Um jedoch die Teilhabe dementer Menschen an ihrem Umfeld zu verbessern, bedürfe es eines individuellen Umgangs mit ihnen. Dabei sei es sehr wichtig, den Menschen und seine Eigenheiten zu kennen, und darauf einzugehen.

Im Zuge seiner Arbeit entstand das System der Demenzlotsen welches unter dem Dach der Feuerwehr Bad Buchau angesiedelt ist und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Biberach und weiteren Kooperationspartnern weiter auf- und ausgebaut wird. Diese Demenzlotsen sollen in Notfällen die Einsatzkräfte als Fachberater unterstützen. Ein Notfallbogen, in der Notfallbox aufbewahrt, soll wichtige individuelle Informationen zur betroffenen Person „liefern“, um die Versorgung und Betreuung zu unterstützen. Der Notfallbogen steht auf der Website www.demenz.support.de zum Download bereit; dort gibt es auch weitere interessante Informationen und Broschüren. Notfallboxen sind u.a. In Apotheken erhältlich und sollten mit Informationen gefüllt im Kühlschrank aufbewahrt werden, um das Auffinden im Bedarfsfall sicherzustellen.

 

Leider waren nur wenige Teilnehmer der Einladung zu diesem informativen Abend gefolgt. Das zeigt, dass es in gewisser Weise noch immer ein Tabuthema ist, mit dem man sich nicht gerne befasst. Die Vielfalt der möglichen Erscheinungsbilder der Demenz lassen es nur schwer zu, pauschale Handlungsanweisungen zu geben, ohne den individuellen Fall zu kennen.

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.